

Unsere Projekte
Heckenpflege
Wildhecken bestehen aus Gemeinschaften von Wildgehölzen verschiedener Höhen, Stauden und Wildkräutern.
Den Boden bedecken Totholz und verrottende Pflanzen.
Seit Urzeiten grenzen Bauern ihre Felder als Schutz mit Hecken ein. Die Hecken waren aber auch Lieferant von Brennholz und Baumaterial. Sie wurden durch die Nutzung gestaltet.
Auch in Trimmis besassen die Hecken diese Doppelfunktion als Einzäunung und Lieferant von Brennholz. Auf dem Gemeindegebiet befinden sich ca. 22 Kilometer Hecken, welche die oft sehr kleinen Parzellen einzäunen.
Hecken bieten einen idealen Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Sie brechen den Wind und bieten Schutz vor Beutegreifern, besonders wenn sie dicht sind und Dornen tragende Stauden beinhalten. Sie bieten Nestern und Jungvögeln genügend Schutz, Beeren und Nüsse sind im Winter eine wichtige Nahrung. Die Wildhecke mit ihrem dichten Bodenbelag aus Blättern ist nicht nur Lebensraum einer reichen Insektenwelt, sondern auch ein ideales Versteck für die Überwinterung von Amphibien wie Erdkröten.
Die Naturkundliche Vereinigung Trimmis bemüht sich seit 1989 mit jährlicher Fronarbeit in Zusammenarbeit mit Gemeinde und Bauernschaft um den Erhalt und die Pflege der Heckenlandschaft.
Weiherpflege
Die kleinen, flachen Weiher mit oft wechselndem Wasserstand dienen den Lurchen als Laichplatz und Kinderstube. Früher blieb in Senken und Überschwemmungsgebieten für längere Zeit Wasser stehen, heute fehlen diese Gebiete durch erfolgreiche Sanierungsmassnahmen weitgehend.
Amphibienweiher haben grosse ökologische Bedeutung als Vermehrungsorte für Lurche. Amphibien sind in ihrem Lebenszyklus auf die Weiher angewiesen. Eiablage, Befruchtung und Schlupf finden im Wasser statt. Die Larven der Amphibien leben als an das Wasser angepasste Lebensformen. Erst kurz vor dem Gang an Land erhalten sie ihre endgültige Gestalt.
Neben den Amphibien bietet der Weiher für eine Vielzahl von Wasserinsekten, deren Larven, Schnecken und anderen Wirbellosen einen wichtigen Lebensraum. Sie sind aber auch Beutetiere für Schlangen, Vögel und Fledermäuse. Damit ist der Amphibienteich eine Welt für sich, die sehr anfällig auf Störungen ist. (Werfen von Steinen, Baden von Menschen und Tieren, Verunreinigung durch Abfall)
Die Naturkundliche Vereinigung Trimmis hat auf dem Gemeindegebiet insgesamt 17 Amphibienteiche angelegt und pflegt diese jährlich in Freiwilligenarbeit.
Möchten Sie helfen? Übernehmen Sie eine Weiher-Patenschaft! Anmeldeformular hier!
Trockenmauern
Trockensteinmauern werden ohne Mörtel oder Zement aufgeschichtet. Sie besitzen ein Fundament aus Schotter, das die Haltbarkeit garantiert. Man unterscheidet eingesichtige Mauern zum Befestigen von Hängen sowie zweigesichtige – freistehende - Mauern. Als Decksteine werden möglichst grosse und flache Steine verwendet.
Seit der Jungsteinzeit grenzen Bauern ihre Felder mit Trockenmauern ein, um sie vor fremden Tieren oder Murschäden zu schützen. Trimmis verfügt immer noch über 15 Kilometer Trockensteinmauern. Die Mauern schützen die Felder nicht nur vor fremden Tierfrass, sondern sie lassen ein Mikroklima entstehen, indem sie Wind abhalten und Sonnenwärme speichern. So gedeihen in den Fugen spezielle Pflanzgesellschaften, zahlreiche Insekten, Spinnen und Echsen finden in den Spalten und im Innern der Mauern ideale Lebensräume. Höhlenbrüter finden geschützte Nistplätze.
Die Naturkundliche Vereinigung Trimmis bemüht sich seit 1991 in Zusammenarbeit mit Gemeinde, Kanton und Fonds Landschaft Schweiz um die Restaurierung von Trockenmauern als ökologisch wichtige und kulturell schützenswerte Elemente der Kulturlandschaft. Bisher wurden 2,7 Kilometer Trockenmauern in Handarbeit restauriert.
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Trockenmauerprojekt Waldweide/ Taleinerweg Caluonia 2013
Jedes Jahr wird an den Trockenmauern in Trimmis saniert. Im Juni konnten unter der Anleitung von Hubert Wittmann wieder 25 m Mauern abgebrochen und neu gebaut werden. Auch musste noch die halbe Mauer des Lehrlingslagers Franke verbessert werden. Die Zivis waren begeistert von der Arbeit. Wir haben aus lauter Freude am Bauen eine Sitzgelegenheit und eine Treppe über die Mauer gebaut. Schauen sie bei Gelegenheit vorbei und freuen sie sich an einem neuen Stück Mauer. Die Gemeinde Trimmis unterstützt und begleitet unser Projekt, die Trockenmauer bis an den Weg der zum Schützenhaus und nach Talein geht, zu sanieren. Die Eigentümer und Bauern profitieren von einer stabilen Trennung der Landschaftselemente. Die Kühe schnupperten sofort an der neuen Mauer und testeten sie punkto Scheuermöglichkeit. Wichtig wird zukünftig die Heckenpflege hinter der Mauer sein. Es dürfen keine Eschen oder andere Bäume an die Mauer wachsen. Die Mauern, die hier standen, wurden von Bäumen, Wild und evt. Rüfengängen zerstört.
Die Organisation solcher Art Landschaftspflege ist ein fester Bestandteil des NVT-Vorstandes und der Heckenkommission der Gemeinde. Reto Dünser, unser Gemeinderat für den Ressort Landwirtschaft hat sich lobend bei den Zivildienstlern für ihren Einsatz bedankt. Wir danken auch der Gemeinde.
Hubert Wittmann
Die Witenen
Witenen werden die Magerweiden zwischen dem Fürstenwald und dem Dorfrand von Trimmis genannt. Sie befinden sich auf einem Schuttfächer über dem Rheintal. Die immer wieder wechselnden Läufe der Rüfen haben zur stark gefurchten Oberflächenstruktur geführt.
Mit der Rodung des Waldes entstanden die Magerweide und die Waldweide. Dünger wurde im Mittelalter nur in der unmittelbaren Nähe der Höfe eingesetzt, die übrigen Gebiete wurden extensiv als Magerweiden genutzt, so auch die Allmend der Witenen ausserhalb des Dorfes. Diese alte Nutzungsform hat sich mit den Witenen bis heute erhalten.
Durch die extensive Nutzung wird eine grosse Artenvielfalt erhalten, die für diese Kulturlandschaft typisch ist. Wildblumen, Kräuter, Schmetterlinge und andere Insekten sowie eine reiche Vogelwelt machen die Witenen zum Erlebnis. Die Naturkundliche Vereinigung Trimmis bemüht sich seit 1989 mit Unterstützung der Bauernorganisation und der Gemeinde um den Erhalt. Jährlich wird in Fronarbeit das Farnkraut gemäht und ein Zuwachsen der freien Flächen durch das sog. „Rütnen“, das Ausreissen der Sträucher, verhindert. Die verbleibenden Büsche bieten Ansitz- und Nistmöglichkeiten und im Winter mit ihren Früchten Nahrung.
Magerwiese
Magerwiesen oder Trockenrasen sind extensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen. Sie werden nicht gedüngt, haben wasserdurchlässige Böden und besitzen eine grosse Artenvielfalt.
Seit der Jungsteinzeit wurden durch Rodungen diese Landschaftsformen geschaffen. Es siedelten sich Pflanzen an, die bisher nur an einzelnen Standorten heimisch waren. Spezialisierte Insekten folgten ihren Wirtspflanzen, bodenbrütende Vögel nutzten die neuen Standorte und das grosse Nahrungsangebot.
Die Magerwiesen bieten durch ihre Blütenpracht schon für das Auge ein Fest. Doch nicht nur die Vielfalt der Blumen und Kräuter erstaunt, die Magerwiese ist dank ihrem vielfältigen Nahrungsangebot ein Paradies für Insekten, speziell für Schmetterlinge. Durch die extensive Nutzung bleiben Gräser länger stehen und die Wiese wird zum idealen Brutraum für Bodenbrüter wie das Braunkehlchen oder die Heidelerche.
Die Naturkundliche Vereinigung Trimmis bemüht sich um den Erhalt von Magerwiesen auf dem Gemeindegebiet, um die typische Artenvielfalt an Pflanzen und Insekten zu sichern. Die Wiesen werden nur einmal pro Jahr gemäht, um der extensiven Nutzung weiterhin zu entsprechen.
Waldweide
Waldweiden sind lichte Teile von Wäldern, die durch die Beweidung entstanden sind in dem der Jungwuchs wurde durch die verschiedenen Viehsorten unterbunden wurde.
Die Waldweide ist ein Relikt aus der extensiven Viehhaltung den Frühzeiten der Landwirtschaft, als die Stallhaltung noch nicht eingeführt war. Die Rodungsflächen in Dorfnähe wurden als Äcker genutzt, das Vieh in den gemeinschaftlichen Wald, die Allmende, getrieben.
Die Waldweide stellt eine ökologische Nische dar, die sich besonders im Alpenraum erhalten hat. Sie bietet durch ihre Artenvielfalt einen Lebensraum im Kleinen. Lichtbedürftige Pflanzenarten wie Orchideen profitieren von der höheren Sonneneinstrahlung, Amphibien von der Feuchtigkeit und den Schutz durch die vielfältigere Vegetation.
Die Naturkundliche Vereinigung bemüht sich mit Fronarbeit ihrer Mitglieder, dieses Element der Kulturlandschaft zu erhalten und zur Artenvielfalt beizutragen. Wenn die Waldweide nicht durch verschiedene Viehsorten mit ihren besonderen Nahrungsvorlieben beweidet wird, muss das Auslichten von Buschwerk oder dominierenden Pflanzen von Hand vorgenommen werden, um eine Verdunkelung des Bodens zu verhindern.